Mediation – Ein Lehrbuch auf psychologischer Grundlage – Leo Montada und Elisabeth Kals

Auch das Lehrbuch „Mediation“ von Montada und Kals habe ich schon frühzeitig gekauft. Das Lehrbuch hat – wie schon der Titel besagt – eine psychologische Grundlage. Es behandelt ausführlich unterschiedliche Konfliktkategorien, Gerechtigkeitsprinzipien und den Umgang mit Emotionen.
Das Kapitel zum Thema Gerechtigkeit behandelt ausführlich die unterschiedlichen Prinzipien, die man zum Thema Gerechtigkeit zugrundelegen kann. Wesentlich ist dabei, daß es die Gerechtigkeit gerade nicht gibt. Ist es zum Beispiel gerecht, wenn alle einen gleichen Anteil von „etwas“ bekommen oder ist es gerecht, wenn dieses „etwas“ nach Leistung verteilt wird? Welchen Gerechtigkeitsbegriff legen die Medianden jeweils zugrunde? Sind ihnen die unterschiedlichen Vorstellungen bewußt?
Emotionen sind laut Montada/Kals ein konstitutiver Teil von Konflikten, der nicht ausgeblendet werden kann. Im Kapitel zum Thema Emotionen geht es darum, zu lernen, was Emotionen überhaupt sind, wie man sie analysieren und steuern kann und wie man mit ihnen konstruktiv in der Mediation umgehen kann.
Wohltuend ist bei diesem Buch, daß Montada/Kals einerseits die Phasen der Mediation und die damit verbundenen Grundprinzipien deutlich darstellen, andererseits aber auch Hinweise geben, wo Abweichungen von diesen Prinzipien sinnvoll bzw. hilfreich sind – so insbesondere im dritten Kapitel, wo es um die Kritik an Postulaten der Mediationsszene geht (z.B. inhaltliche und methodische Zurückhaltung, Umgang mit Emotionen, Umgang mit Vergangenheit).
Gerade da ich selbst kein psychologisches Fachwissen/Hintergrundwissen habe, finde ich dieses Buch für mich sehr wertvoll.

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